Seit ein paar Woche habe ich jetzt mein iPad Pro. Es soll vor allem als Grafiktablett dienen, aber auch bei Bedarf für Unterhaltung sorgen. Hier möchte ich meine ersten Eindrücke vom Gerät schildern und ob es mein Laptop ersetzt hat.
Mit dem iPad Pro antwortet Apple ganz klar auf das Surface Pro von Microsoft und präsentiert ein Tablet, das ein Laptop ersetzen könne.
Ich hatte eigentlich vor, mir ein Surface Pro (2017) zuzulegen. Es hatte vieles, was ich wollte: ein Stylus-kompatibles Display, damit ich damit zeichnen kann; die Leistung eines echten PCs, um z.B. auch mit Photoshop etwas machen zu können. Und natürlich ein vollwertiges Windows 10 Pro.
Als Apple aber auf der WWDC iOS 11 vorgestellt hat, wuchs mein Interesse am iPad Pro. Bisher wirkte das Gerät auf mich eher wie ein übergroßes iPhone und nicht etwas, welches ich wirklich für produktives Arbeiten verwenden könnte. Allerdings erschienen mit dem iPad Pro auch immer mehr Apps, die für kreative und professionelle Nutzung ausgerichtet waren. Und diese waren auch wirklich für die Bedienung per Touch und Stylus ausgerichtet. Anders als bei den meisten Apps für Windows 10.
Im App Store finden sich eine Reihe an Zeichen-Programmen für das iPad Pro. Ich nutze am liebsten Photoshop Sketch und Illustrator Draw von Adobe. Diese sind kostenlos und ergeben Sinn, wenn man auch die Creative Cloud nutzt, da sie sinnvoll den Workflow mit den Desktop-Varianten ergänzen.
Mit der App Duet Display verwandelt sich das iPad außerdem in ein richtiges Grafiktablett und kann wahlweise an einem PC mit macOS oder Windows angeschlossen werden und dient dann als präzises Eingabegerät. In Zusammenarbeit mit Windows 10 funktioniert das großartig. Auch die Ink-Features können so genutzt werden.
Da ich versehentlich zuerst das 2015er-Modell bestellt habe (ups), kann ich das aktuelle Modell also direkt mit dem Vorgänger vergleichen. Der wahrscheinlich größte Unterschied ist das Display. Die 120 Hz Bildwiederholungsrate ist schon beeindruckend und lässt die Bedienung deutlich "smoother" erscheinen. Als ich darauf hin wieder mein Handy genutzt habe, kam mir dieses irgendwie ruckelig vor. Allerdings gewöhnt man sich sehr schnell daran und das fällt dann gar nicht mehr so stark auf.
Auch was die Akkuleistung angeht, ist die zweite Generation deutlich stärker. Je nach Nutzung hält das iPad mehrere Tage ohne Ladung aus. Die Kamera ist im neuen Modell auch deutlich besser und hat jetzt auch einen Blitz. Wobei ich mit dem Gerät wohl selten Fotos machen werde. Aber es ist schön, dass man die Möglichkeit hat. Was mich zuvor auf Fotos immer am iPad Pro gestört hat, dass die Kamera aus dem Gehäuse hervorragt. Allerdings sieht das auf den Bildern deutlich schlimmer aus, als es in Wirklichkeit ist.
Das einzige, was ich am Vorgänger besser fand, war das deutlich länger Lightning-Kabel zum Aufladen.
Das ist es schließlich womit Apple gerne wirbt. In meinem Fall hat es funktioniert. Bisher nutzte ich einen eher günstigen Lenovo Laptop (B570). Dieser Laptop ist nun bereits seit 2011 in meinem Besitz und war eine Zeit lang auch mein Haupt-PC. Seit einem Jahr habe ich jetzt einen deutlich leistungsstärkeren Desktop-PC, der diese Rolle übernommen hat. Von da an nutzte meinen Laptop eigentlich nur noch zum Surfen.
Und das und mehr kann auch das iPad Pro. Und das geringere Gewicht ist auch sehr angenehm. Was mir nur ein wenig fehlte, war das Klapp-Design. Hierfür habe ich mir eine recht coole Bluetooth-Tastatur dazu bestellt, welche aus dem iPad quasi ein Laptop macht: doupi Bluetooth Keyboard auf Amazon
Auch wenn viele über den sehr hohen Preis schimpfen (was sicher auch gerechtfertigt ist), sollte man bedenken, dass man hier ein kraftvolles Arbeitsgerät erhält, welches nicht nur ein Laptop, sondern auch ein Grafiktablett ersetzen kann.
Als unverschämt hoch empfinde ich allerdings das Zubehör von Apple. Für das Smart Keyboard zahlte ich 179€ und für den Apple Pencil 99€. Um das Potenzial des iPad Pro erst richtig nutzen zu können, halte ich dieses Zubehör allerdings für unerlässlich.
Das doupi Keyboard habe ich erst im Nachhinein gekauft. Für rund 60€ war es aber auf jeden Fall etwas erschwinglicher.